Selbstheilungskräfte bei Schnupfen aktivieren
Wir alle kennen es: Die Tage werden kälter und Erkältungen finden ihren Einzug. Niemand mag es wenn man das Gefühl hat von der Außenwelt abgeschnitten zu sein, weil die Nase verstopft ist und man unter Kopfschmerzen oder Kieferschmerzen leidet. Man hat das Gefühl, keinen klaren Gedanken mehr fassen zu können. Deshalb findest du hier ein paar Tipps, wie du präventiv oder bereits im akuten Fall deine Selbstheilungskräfte gegen oder bei Schnupfen aktivieren kannst.
Atemtechnik zur Nebenhöhlen-Reinigung
Eine Präventivmaßnahme die ich selbe sehr gerne anwende ist eine spezielle Atemtechnik, um seine Nebenhöhlen zu reinigen. Gelernt habe ich diese Methode bei einem Retreat in Nepal und schwöre seitdem darauf. Zwei Tipps bevor du damit loslegst: Wende diese Technik am besten an, wenn du ungestört bist und halte Taschentücher bereit. Und los geht’s:
- Setz dich in eine aufrechte Position hin. Die Wirbelsäule sollte bestmöglich aufgerichtet sein ohne, dass es sich unangenehm anfühlt.
- Nimm eine Hand und lege den Daumen an den einen und den Ringfinger derselben Hand an den anderen Nasenflügel. Ich nehme immer meine rechte Hand und lege den Daumen an den rechten und den Ringfinger an den linken Nasenflügel.
- Nun drückst du mit dem Daumen das eine Nasenloch sanft zu, während du durch die Nase tief einatmest.
- Dann lässt du den Daumen wieder los und drückst beim Ausatmen mit dem Ringfinger das andere Nasenloch zu.
- Beim nächsten Einatmen hält jetzt immer noch der Ringfinger das Nasenloch geschlossen.
- Beim Ausatmen wechselst du wieder die Finger und der Daumen hält wiederum das andere Nasenloch geschlossen.
- Dann beginnst du wieder damit einzuatmen, während abermals der Daumen das Nasenloch geschlossen hält usw.
Nochmal: Beim Einatmen hält der Daumen, beim Ausatmen der Ringfinger, mein nächsten Einatmen immer noch der Ringfinger und beim Ausatmen wieder der Daumen das Nasenloch geschlossen. Und das Ganze beginnt wieder von vorne.
Diese Wechselmethode behältst du für mehrere intensive Atemzüge bei. Du wirst vielleicht relativ schnell merken, dass sich etwas in deinen Nebenhöhlen tut. Du kannst diese Technik auch anwenden, wenn dein Schnupfen nicht allzu schlimm ist und du durch beide Nasenlöcher Luft bekommst.
Selbstmassage bei Schnupfen
Wenn es sich um einen gewöhnlichen Schnupfen handelt und du auch unter Schmerzen leidest (schmerzhafter Druck auf den Stirnhöhlen bzw. Kiefer- bis Zahnschmerzen aufgrund der Erkältung), dann könnte dir die folgende Selbstmassage helfen.
- Lege zunächst den Zeige-, Mittel- oder Ringfinger deiner rechten Hand auf den Punkt neben deinen rechten Nasenflügel. Dasselbe machst du mit der linken Hand.
- Übe zunächst einen sanften Druck auf beide Punkte aus. Diesen Druck hältst du jetzt für ca. 1 Minute aufrecht.
- Dann nimmst du kurz den Druck von beiden Punkten weg, bevor du erneut deine Finger dort positionierst.
- Beginne jetzt damit mit kleinen kreisenden Bewegungen diese Punkte nach außen hin zu massieren. Führe dies abermals ca. 1 Minute lang aus.
- Das gleiche Verfahren wendest du jetzt bei den beiden Stirnpunkten an. Zuerst einen konstanten Druck ausüben und dann nach außen hin kreisförmig massieren.
- Zum Schluss legst du sanft sowohl den Zeige- als auch den Mittelfinger an deine Stirnpunkte und massierst, abermals kreisförmig nach außen, deine Nase entlang bis zur Mitte nach unten. Diesen Vorgang wiederholst du so oft wie du möchtest.
Im Anschluss solltest du eine Linderung der Symptome verspüren.
Weitere Tipps
Höre auf deinen Körper! Was auch immer er dir signalisiert, tu es. Sei es der Wunsch nach Bettruhe, Gemüsesuppe als Nahrung, Inhalieren oder frische Luft.
Was ich persönlich auch immer sehr interessant finde ist, dass man ja nicht immer bei jeder Erkältungs- oder Grippewelle die grade kursiert krank wird. Mir persönlich passiert es in der Zwischenzeit nur sehr selten, dass ich etwas „aufschnappe“. Ich achte jedoch auch darauf, täglich genügend Wasser oder ungesüßten Tee zu trinken und wasche mir bzw. desinfiziere mir meine Hände, sobald ich bspw. einen Einkaufswaagen angegriffen habe oder in einem Raum mit vielen Menschen war.
Außerdem habe ich keine Angst vor diesen Krankheitswellen. Wenn ich unterrichte und 1-2 Kursteilnehmer schnupfen herum, dann denke ich mir nicht „Das darf ich jetzt auf keinen Fall aufschnappen!“ oder „Ich darf jetzt auf keinen Fall krank werden“. Ich denke stattdessen: „Ich bin gesund!“
Übrigens kann es auch sein, dass du Schnupfen bekommst, weil du eine riesige Stresssituation hinter dir gelassen hast und dein Körper sich jetzt erst einmal davon reinigen möchte. Oder aber du hast dir vielleicht erst kürzlich mal gedacht „Ich habe die Schnauze voll von … !“ Dann kann es gut sein, dass dein Körper diesen unbewussten Befehl auch ausführt (siehe dazu auch meinen Blogbeitrag „Achte auf deine Gedanken“). Oft erfährt man alleine durch die Bewusstwerdung, dass es eine solche Situation tatsächlich gegeben hat, eine plötzliche Heilung.
Ich wünsche dir, dass du gesund bleibst!
Alles Liebe
Petra
Meine persönliche Inhalation bei Schnupfen nach Werner & von Braunschweig:
Einen Topf mit Wasser leicht zum Kochen bringen
2 EL Salz einrühren
Weißtanne Aromaöl* (2 Tropfen)
Rosmarin Cineol Aromaöl* (1 Tropfen)
Lavendel fein Aromaöl* (1 Tropfen)
Umrühren
Mit einem Handtuch über dem Kopf den Dampf 5-7 Minuten lang einatmen. Im Anschluss eine Stunde lang nicht ins Freie gehen. Die Inhalation kann 2-3 mal täglich angewendet werden.
(Die mit * gekennzeichnete Links sind Affiliate Links. Diese dienen zur Orientierung und schnellem finden der Produkte, bei denen ich eine kleine Provision erhalte, wenn ihr über meinen eingefügten Link das Produkt/Dienstleistung erwerbt.)
Quelle: Werner, Monika & von Braunschweig, Ruth (2016): Praxis Aromatherapie. Grundlagen – Steckbriefe – Indikation. 5. Auflage. Stuttgart: Haug Verlag.